„Die Gefahren der französischen Gesetzgebung & EU: Wie Browser-Zensur das freie Internet bedroht“

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Die jüngsten Entwicklungen in der französischen Gesetzgebung sind äußerst besorgniserregend und könnten die Freiheit des Internets bedrohen. Der sogenannte SREN-Gesetzentwurf („Projet de loi visant à sécuriser et réguler l’espace numérique“) sieht vor, dass Webbrowser wie Mozillas Firefox verpflichtet werden, Websites direkt im Browser zu blockieren. Dieser Schritt würde nicht nur in Frankreich einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, sondern auch anderen Ländern als Vorlage dienen, um Browser wie Firefox in Zensurwerkzeuge zu verwandeln.

Die französische Regierung hat diesen Gesetzentwurf kurz vor der Sommerpause ins Parlament eingebracht und strebt an, ihn schnell und reibungslos zu verabschieden. Dies ist äußerst besorgniserregend, da diese Maßnahme einen schwerwiegenden Eingriff in die Meinungsfreiheit darstellen könnte.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die meisten Webbrowser bereits Mechanismen zur Bekämpfung von Malware und Phishing nutzen, um Benutzer zu schützen. Diese Mechanismen warnen die Benutzer vor gefährlichen Websites, anstatt sie zu blockieren. Die französische Initiative, Websites direkt im Browser zu blockieren, steht in keinem Verhältnis zu den Zielen des Gesetzesvorschlags, nämlich der Betrugsbekämpfung. Stattdessen würde dies einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen und technische Fähigkeiten etablieren, die von autoritären Regierungen missbraucht werden könnten.

Es gibt sinnvollere Ansätze, um das Internet sicherer zu machen, ohne die Meinungsfreiheit zu gefährden. Gesetzgebung sollte sich auf die Verbesserung bestehender Mechanismen konzentrieren, die von den meisten Browsern genutzt werden, wie beispielsweise Safe Browsing und Smart Screen. Diese Mechanismen könnten durch klare Richtlinien und angemessene Fristen für die Bearbeitung von Anfragen zur Aufnahme von Websites verbessert werden. Diese Anfragen sollten bestimmten Kriterien unterliegen, auf Phishing- und Betrugswebsites beschränkt sein und unabhängigen Expertenprüfungen sowie gerichtlichen Berufungsmöglichkeiten unterliegen.

Solche Maßnahmen würden eine ausgewogene und koordinierte Vorgehensweise zur Betrugsbekämpfung fördern, ohne die Meinungsfreiheit zu gefährden. Die Nutzung bestehender Schutzmechanismen, die bereits auf Milliarden von Geräten und in Software implementiert sind, ist effektiver, als neue, potenziell gefährliche Zensurwerkzeuge einzuführen.

Es ist wichtig, dass Bürger sich über diese Entwicklungen informieren und darauf achten, wie Gesetze zur Regulierung des Internets ihre Freiheiten beeinträchtigen könnten. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, das offene Internet zu schützen und hoffen auf eine positive Entwicklung in dieser Angelegenheit.

Mozilla-Digital-Politik


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